Der neue Stuttgarter „Tatort“ thematisiert die schwer erträgliche Enge des Dorflebens und die Auswirkungen auf die Protagonisten. In dem Fall geht es um den Konflikt zwischen Freiheit und Anpassung in einer engen Gemeinschaft.
Die Handlung dreht sich um Hanna, die ihr Dorf verlässt, um ein freieres Leben in Stuttgart zu führen, jedoch tragisch ermordet wird. Ihr Ausbruch aus der Dorfgemeinschaft löst Konflikte aus und stellt den Widerspruch zwischen Freiheit und Enge dar. Der Film zeigt auch die Darstellung des Pietismus und die Unterdrückung eigener Wünsche.
Sowohl Martin, der seine Ex trotz äußerer Veränderungen nicht zurückgewinnen kann, als auch das Opfer in der Großstadt sind mit Problemen in ihrer Nachbarschaft konfrontiert. Der Preis der Anpassung wird deutlich durch Gewalttätigkeit und seelische Belastung dargestellt.
Der Autor und Regisseur Andreas Kleinert gelingt es, den Widerspruch überzeugend auszuspielen und die Spannung aufrechtzuerhalten. Die reflektierte Darstellung des Konflikts zwischen individueller Freiheit und sozialer Enge sowie die Komplexität von zwischenmenschlichen Beziehungen in verschiedenen Umgebungen machen diesen „Tatort“ besonders sehenswert.