Mukbang, ein aus Südkorea stammender Begriff, beschreibt eine spezielle Art von Online-Videos, in denen Menschen, die als Mukbanger bekannt sind, große Mengen an Speisen vor der Kamera konsumieren. Dieser Trend nahm Mitte der 2010er Jahre auf Plattformen wie AfreecaTV seinen Anfang, wo sogenannte Broadcast Jockeys (BJs) ihre Mahlzeiten live übertragen und mit den Zuschauern interagieren. Der Begriff selbst setzt sich aus den koreanischen Wörtern „meokneun“ (essen) und „bangsong“ (Übertragung) zusammen, was die Essenssendungen treffend beschreibt. Mukbang hat sich rasch zu einem viralen Video-Trend entwickelt, der nicht nur unterhaltsam ist, sondern auch soziale Interaktionen ermöglicht. Die Zuschauer erfreuen sich daran, ihren Mukbanger beim Verzehr von oft exotischen und übergroßen Gerichten zuzusehen. Diese Art von „Eatcasts“ schafft ein gemeinsames Erlebnis und zieht sowohl Zuschauer als auch kulinarische Enthusiasten an, die sich mit dem Mukbang-Phänomen identifizieren. Der Trend verdeutlicht das starke Bedürfnis nach sozialer Verbindung in der digitalen Welt und zeigt auf, wie sich die Esskultur im Zeitalter der sozialen Medien verändert.
Varianten des Mukbang-Trends
Der Mukbang-Trend hat sich in verschiedenen Varianten und Formaten im Internet etabliert, insbesondere in Südkorea, wo er seinen Ursprung fand. Neben den traditionellen Mukbang-Videos, in denen Hosts große Mengen an Essen konsumieren, gibt es auch neuere Ansätze wie Muk-Ja, bei dem der Fokus auf der Präsentation und dem Genuss des Essens liegt, oft begleitet von entspannter Musik oder ASMR-Elementen. Die Interaktion mit Fans spielt ebenfalls eine zentrale Rolle in diesem Video-Trend; Livestreams ermöglichen es Zuschauern, Echtzeit-Fragen zu stellen und Kommentare abzugeben, was die soziale Verbindung zwischen dem Mukbang-Host und seinem Publikum fördert. Bang-Song, eine weitere Variante, beschäftigt sich mit Musik und Karaoke während des Essens. Viele Mukbang-Kreatoren monetarisieren ihre Inhalte durch Geld spenden, Streaming-Abos und Produktplatzierungen sowie durch Werbeeinblendungen in ihren Videos. Diese unterschiedlichen Facetten des Mukbang-Trends zeigen, wie vielfältig und unterhaltsam die Kultur des Essens vor der Kamera sein kann.
Beliebte Mukbang-BJs und ihre Fans
Beliebte Mukbang-Broadcast-Jockeys (BJs) und ihre Fangemeinden sind ein zentrales Element des Mukbang-Trends. Diese Live-Streamer und Online-Streamer begeistern Zuschauer mit ihren Essgewohnheiten, indem sie nicht nur große Mengen an verschiedenen Gerichten konsumieren, sondern auch durch Interaktionen mit ihren Fans während der Streams. Die Momente, in denen BJs ihre Lieblingsspeisen wie koreanische Spezialitäten oder Fast Food präsentieren, ziehen tausende von Zuschauern an und fördern die Beliebtheit des Mukbang-Formats.
Fans haben die Möglichkeit, während der Streams Geld zu spenden, was für viele Influencer eine Einnahmequelle darstellt. Streaming-Abos und Unterstützung durch die Zuschauer ermöglichen es den BJs, sich auf ihre Passion zu konzentrieren. Neben direkten Spenden sind Produktplatzierungen und Werbeeinblendungen weitere Einnahmequellen für viele Mukbang-Streamer. Diese Monetarisierung, gepaart mit hohen Zuschauerzahlen, trägt zur Reputation und zum Erfolg der Influencer innerhalb der Mukbang-Community bei. Abseits des Essens bietet Mukbang ebenfalls eine Plattform für persönliche Geschichten und den Austausch von Erfahrungen, was die Beziehung zwischen BJs und ihren Fans weiter vertieft.
Die kulturelle Bedeutung von Mukbang
In der digitalen Welt hat sich Mukbang zu einem kulturellen Phänomen entwickelt, das weit über die Grenzen Südkoreas hinaus Wirkung zeigt. Diese Internet-Modeerscheinung verbindet das Essen und Ausstrahlen von großen Portionen mit einer tiefen menschlichen Verbindung. Zuschauer erleben durch die Übertragung der Mahlzeiten ein Gefühl der Gemeinschaft, während sie den Mukbang-Stream verfolgen. Die Essensübertragungen, auch als Mok-Bang bezeichnet, bieten nicht nur Unterhaltung, sondern sind auch eine Form des sozialen Zusammenkommens, die das Bedürfnis der Menschen nach Zugehörigkeit in einer zunehmend isolierten Welt anspricht. Mukbang-BJs, die die Essenssitzungen moderieren, schaffen eine Atmosphäre, die viele Zuschauer als familiär und verbindend empfinden. In Korea und darüber hinaus hat diese Form des eatcast zu einem neuen Verständnis von gemeinschaftlichem Essen geführt, das traditionelle Konzepte von Gesellschaftsformate in der digitalen Raum aufbricht. Durch den Austausch von Essen und Erfahrungen werden neue soziale Bindungen geknüpft, die im virtuellen Raum stattfinden, aber echte menschliche Emotionen hervorrufen.