Regisseur Paul-Georg Dittrich inszeniert Verdis „Trovatore“ an der Stuttgarter Oper als Gräuelfantasie des Schurken der Handlung, Graf Luna, mit einer Vorkriegs-Kinderwelt als Kulisse. Dittrich findet einen plausiblen Zugang zu Verdis zunächst als unplausibel angesehenem Werk „Trovatore“. Die Eröffnungsszene spielt in einer kindlichen Spielplatzumgebung, die später erwachsen und von Krieg geprägt ist. Haudegen Ferrando agiert als Kinderdompteur, der Gruselgeschichten erzählt, während Azucena, Tochter der verbrannten Hexe, Rache schwört.
Dittrich gelingt es, das scheinbar Unmögliche in Verdis Werk zugänglich zu machen, indem er eine ungewöhnliche Inszenierungswahl trifft, die die Handlung in eine neue, verstörende Perspektive rückt.