Seenotretter haben nahe Lampedusa im Mittelmeer ein totes Baby auf einem überfüllten Boot entdeckt. Das Boot, das mehr als 40 Menschen transportierte, war zwei Tage lang unterwegs. Die Hilfsorganisation SOS Humanity war an der Rettung beteiligt und brachte die Überlebenden und das tote Baby nach Lampedusa.
Das Baby wurde an Bord eines überfüllten Eisenbootes gefunden. Die Gruppe war vom tunesischen Sfax gestartet und 48 Stunden unterwegs. Die „Humanity 1“ rettete insgesamt 100 Menschen, darunter auch die Mutter und ein weiteres Kind des toten Babys. Auf der Route wurden zwei weitere Boote entdeckt. Die italienischen Behörden haben den zivilen Seenotrettern weit entfernte Häfen zugewiesen, was von den Organisationen kritisiert wird. In diesem Jahr erreichten knapp 20.000 Menschen Italien auf dem Seeweg, im Vorjahreszeitraum waren es mehr als 48.300.
Die gefährlichen Überfahrten nach Europa führen immer wieder zu verheerenden Bootsunglücken. Die Beschränkung der zivilen Seenotretter durch die italienischen Behörden erschwert die Rettung von Menschen in Not und ist Gegenstand von Kritik seitens der Hilfsorganisationen.